Der genaue Termin der Gründung des Zusammenschlusses „Unterer Remsgau Sängerverband" lässt sich nicht belegen. Aus der Chronik des Liederkranzes Weiler i.R. und aus alten Jahrgängen des „Schorndorfer Volksblattes“ und des „Schorndorfer Anzeigers“ geht lediglich hervor, dass sich der Ausschuss des Liederkranzes Weiler i.R. am 06.April 1896 mit der Teilnahme am 04.Sängerfest des Mittleren Remsgau-Sängerverbandes befasste.
In einer Einladung zum 1. Sängerfest am Pfingstsonntag 1892 in Geradstetten ist die Rede von dem „im vorigen Jahr gegründeten Remsgau Sängerverband", so dass mit größter Wahrscheinlichkeit 1891 das Gründungsjahr war. Berichte gibt es aus dieser Zeit über Sängerfeste dieses Verbandes in Schorndorf, Lorch, Hussenhofen, Oberbettringen und Weiler i.R. Nach einem völlig verregneten Sängerfest in Weiler vollzogen Vereine aus den Oberämtern Schorndorf, Welzheim und Cannstatt die Abspaltung, indem sie den „Unteren Remsgau-Sängerverband“ gründeten. August Lämmle, der schwäbische Heimatdichter, spielte dabei eine führende Rolle, ebenso der Vorstand des Liederkranzes Weiler, Kolb, der die Gründungsversammlung leitete. 29 Vereine beteiligten sich am Festzug Des Gausängerfestes 1908 in Haubersbronn.
Der 1. Weltkrieg unterbrach die Reihe der Sängerfeste. Die erste Gauversammlung nach dem Kriege fand am 23. März 1919 in Geradstetten statt. Sie beschloss den Beitritt des Gaues zum Schwäbischen Sängerbund. Die Gauvereine erfreuten sich in dieser Zeit eines regen Zulaufs und entwickelten eine Vielzahl von Aktivitäten. Aus diesen heraus entstanden wohl die Überlegungen, die Vereine des ganzen Remstales in einem Gau zusammenzufassen. Treibende Kraft und Schöpfer des Namens war wohl wiederum August Lämmle.